Aus einer Schnappsidee wurde eine Reise

Viele haben mich vor meiner Abreise gefragt, wie man auf die Idee kommt nach Senegal zu fliegen, was man dot macht und überhaupt. Wie es dazu kam? Witzige Geschichte. Letztes Jahr auf meiner Geburtstagsfeier kam das Thema Senegal auf. Eine Freundin von mir ist dort geboren und aufgewachsen. Als im Winter davor die Coronazahlen wieder so angestiegen waren, ging sie für 3 Monate ins Homeoffice in ihre alte Heimat. Christl, eine andere Freundin unterhielt sich mit ihr auf der Party intensiv über Land und Leute. Das Thema Autoüberführung kam zur Diskussion und die Möglichkeit, ein altes Auto von München in den Senegal zu überführen. Die Idee war, das Auto auf den Landweg nach Westafrika zu bringen, eine Rundreise zu machen und von dort aus mit dem Flieger wieder zurück. Wochen später unterhielen wir uns erneut über das Thema und die Möglichkeiten. Von Werkstattkursen, wieviel Zeit wir benötigen und welche Route man dafür nehmen könnte. Wir witzelten darüber, aber die Idee ließ uns nicht los. So vergingen die Wochen, aber die Idee war weiterhin präsent. Ein kurzer Zeitsprung nach Italien. Ich saß mit einem Aperol Sprizz am Gardasee und genoß die Abendstimmung, als meine Freundin eine Whats App schickte. „Was hältst du davon im Februar in den Senegal zu fliegen. Kommst mit?“. Meine Antwort, wie immer etwas unüberlegt: „Klar, bin dabei„. Allerdings musste ich dann noch ein paar Termine koordinieren und einen geplanten OP Termin nach hinten verschieben. Kurzum wurde aus der Autoüberführung eine Flugreise. Uns war klar, dass wir so eine Aktion kurzfristig nicht hinbekommen. Da fehlte es sowohl an Zeit wie auch ausreichend Kenntnisse im Bereich Autoreparatur. So reisen wir im Mitte Februar mit Handgepäck und Stoppover in Madrid, in die Hauptstadt von Senegal, nach Dakar.

Eine kurze Nacht in Toubab Dialao

Am Flughafen von Dakar angekommen, erwartet uns schon unser Fahrer, der uns auf unserer Reise die erste Woche von A nach B bringt. Es geht kurz vor Mitternacht in die nächste Stadt Toubab Dialao. Die erste Nacht in Senegal verbringe ich im Hotel Sobo Bade. Erst am nächsten Morgen sehe ich überhaupt, wo ich bin. Gestern spät Nachts war es dunkel und es war Zeit für eine Mütze Schlaf. Das ich allerdings so früh schon aus dem Bett geworfen wurde, daran hatte ich nicht gedacht. Denn aufgrund der Dichte von ca. 90 % Muslime im Senegal, liegt es nahe, dass sich rundherum Moscheen befinden. So wurde ich mit dem Ruf zum Gebet aus allen drei Ecken von Toubab Dialow vom Muezzin viel zu früh geweckt. Egal! Die Mücken haben nachts bereits gefallen am europäischen Blut gefunden und lassen einem auch am morgen keine Ruhe. Ich schaue aus dem Fenster und entdecke das Meer und das schon bald die Sonne aufgehen wird. Dann packe ich meine Kamera und laufe im Schlafoutfit an den Strand.

Sand unter den Füßen

Endlich wieder Sand unter den Füßen und die Brise vom Nord Atlantischen Ozean weht mir ins Gesicht. Es gibt nichts schöneres als barfuß am Strand zu laufen, mit den Wellen zu spielen und Ausschau nach Muscheln zu halten. Es ist noch ganz ruhig am Strand, sogar für die Einheimischen ist es wohl noch zu früh am Morgen. Einzig die Katzen vom Hotel und freilebende Hunde begleiten mich auf meinem Strandsparziergang. Nach und nach wacht West Afrika auf und es folgen die Einheimischen. Sie gehen wie ich am Strand spazieren, haben eine Angel dabei oder joggen am Strand.

Wenn man so früh unterwegs ist, hat man den Strand fast für sich alleine. Auch die geschäftigen Händler sind noch am aufwachen. Also kann ich einen kleinen Blick in die Hütte am Strand eines Künstlers werfen.
Nachdem nach und nach Menschen an den Strand kommen und ich ja in meinem Schlafoutfit unterwegs bin, entschließe ich mich zurück zum Hotel zu kehren. Zudem wartet dort das Frühstück und unser Fahrer, der uns zurück nach Dakar und in die nächste Ortschaft bringt.

Frühstück, Musik und ein Lächeln

Das Baguette ist aus der senegalesischen Kultur nicht wegzudenken und wurde von den französischen Kolonisatoren eingeführt. Die Senegalesen übernahmen die Technik des Brotbackens und es ist kein Wunder, das man das lange Brot für wenige Cent (70 Cent) an jeder Ecke bekommt.

Natürlich auch zum Frühstück, mal getoastet, mal so. So oder so, lecker!
Appropos französisch, neben ihren eigenen Sprachen spricht man hier in Senegal hauptsächlich französisch. Aber auch ihre eigene Sprache wie Wolof, Diola, Mandinka, Fulfulde, Seereer und Soninke werden im Land gesprochen. Insbesondere dann, wenn die Menschen keine Schule besucht haben. Die Bildungsquote in Senegal liegt damit unter 50 %. So ist es oft, dass die Senegalesen zwar ihre eigene Sprache sprechen, jedoch weder schreiben noch lesen können.
Ganz klar, gibt es jetzt zum Frühstück Baguette und eine Schokocreme, gemacht aus Ernüssen und Schokolade. So gut wie dieser selbstgemachte Nuss-Nougat-Aufstrich war, hab ich in ganz Senegal nicht mehr bekommen.
Es wird Zeit den Koffer zu packen und sie auf die Reise zu begeben. Allerdings tönte von nahem Musik. Neugierig lauschte ich und der Fahrer zeigte mir, woher das Trommeln und der Rhythmus kommt.
Wenn ich irgendwo ein tolles Licht entdecke, zieht es mich dort hin. Ins Dorf von Toubab Dialao und ich treffe auf diesen Herren. Er erzählt mir, das das Haus hinter ihm sein ehemaliges Haus ist, das vor einigen Monaten zum Teil eingestürzt ist. Freundlich frage ich ihn nach einem Foto.
Langsam wird es Zeit sich auf den Weg zu machen. Zurück nach Dakar, wo gestern der Flieger gelandet ist und weiter zum nächsten Ziel – Chaloupe jusqu’à Gorée (Ile de Gorée), eine Insel mit Vergangenheit. Vorher jedoch ein Stopp auf dem Weg dort hin. Hinweg über Märkte (Marché Kermel) und Fischerhafen in Dakar.

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Trubeliges und geschäftiges Dakar

Monument de la Renaissance africaine

Dakar macht als Hauptstadt des Landes dem Senegal alle Ehre. Die Stadt ist trubelig, geschäftig, grau und laut. Hier wohnen und arbeiten die meisten Senegalesen. Schon früh morgens staut es sich in die Stadt. Für mich als Großstädter nichts Neues aber auch nicht sehenswert. Aber ein Punkt steht noch auf der Liste der Must-see, das „Monument de la Renaissance africaine„. Das“Monument der afrikanischen Wiedergeburt“ steht als Symbol der Unabhängigkeit und Zukunft von Afrika.

Über breite und lange Stufen geht es hinauf zum hohen Monument. Hier drohnt die 50 Meter hohe Bronzestatue über Dakar. Sie ist die höhste in ganz Afrika. Von hier oben, direkt am Cap Vert blickt man nun auf die trubelige Hauptstadt und auf´s Meer hinaus.

Der ehemalige Präsident von Senegal, Abdoulaye Wade stand für seine Idee, den Bau und seinen einhergehenden Machenschaften jedoch lange Zeit unter Kritik.

Auf der Plattform windet es wie verrückt und über die breiten Treppen geht es wieder hinunter um zum nächsten Ziel zu fahren – nach Il de Goreé.

Ausblick auf Dakar, Senegal

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Meine Website wird mit viel Liebe und Aufwand aktuell gehalten. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir meine zahlreichen Abendstunden beim Schreiben, mit einem kleinen Kaffee unterstützt.

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