„Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien“

Ein Zitat vom Fußballspieler Andreas Möller das bis heute noch prägt. Es ist Madrid und zwar in Spanien. Genauer gesagt, die Hauptstadt von Spanien. Um es geographisch klarzustellen. Angrenzend an Portugal und Frankreich. Wäre das schon mal geklärt. Schaut man sich die Weltkarte an, bin ich immer noch so wahnsinnig fasziniert, wie groß sie doch ist. Und obwohl ich schon viel rumgekommen bin, erstaunt es mich immer wieder, wieviele weiße Flecken ich noch auf der Weltkarte offen habe. Drei Länder werde ich jetzt auf dieser Reise auf meiner Weltkarte abhaken können. Erster Stopp ist Madrid!

Von München nach Madrid

Schon früh morgens geht es los. Einer der ersten Flieger verlässt die Rollbahn vom Flughafen München. Noch etwas verknittert und verschlafen, aber mit viel größerer Vorfreude geht es jetzt nach Madrid. Die Landung in Madrid erfolgt pünktlich und nach dem aussteigen ist erst einmal orientieren gefragt. Der Flughafen Madrid Barajas ist groß. Also bahne ich mir den Weg in Richtung Metro um schnell ins Hotel zu kommen. In Madrid kommt man am einfachsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B. Ob Tagesticket oder Mehrtagesticket, mit diesem Ticket fährt man uneingeschränkt durch Madrid und erreicht mühelos jedes Ziel auf seiner Reiseliste. Also ziehe ich ein Tagesticket für den Tag und mache mich auf, in Richtung Metro.

Angekommen im Hotel

Man darf sich auch einfach mal was gönnen und Dank Nebensaison auch zu einem erschwinglichen Preis zu ergattern. Das Hotel VINCCI VÍA 66 liegt mitten in Madrid, ganz in der Nähe von Plaza de España. Also ein optimaler Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden. Zum Glück ist das Zimmer schon fertig und es kann gleich direkt losgehen.

Ein Hauch von New York

Betritt man die Gran Vía überkommt einem der Hauch von New York Flair. Eine zweispurige Straße, hohe Häuser mit faszinierenden Fassaden und eine riesige Fassadenwerbung von Calvin Klein. Es geht entlang der Gran Via in Richtung Rooftop Bar. Von dort aus soll man einen grandiosen 360 Grad Blick über die Stadt Madrid haben.

Plaza España

Angekommen an der Plaza España verändert sich das Bild. Denn der bekannte Platz von Madrid liegt zwischen der Altstadt und dem modernen Madrid. Ein großes Monument, eine Grünanlage und ein Wasserbecken erscheinen am Platz. Gesäumt von etlichen Einkaufspassagen. Unterhalb des Monuments steht Don Quijote auf dem Pferd und Sancho Panza auf dem Esel. Dahinter versteckt sich das Hotel Riu Plaza Espana und da geht es gleich hin.

360 Grad Blick über Madrid

Hotel Riu Plaza España

Der Eingang zur Rooftop-Bar auf der 27. Etage befindet sich hinterhalb des Hotels. Der Eintrittspreis ist mit 5 EUR akzeptabel. Aktuell ist nicht viel los und es geht gleich direkt mit dem Aufzug hoch hinaus. Man sagt, von hier oben hat meinen einen 360 Grad Blick über Madrid. Wohl ein perfekter Ort, um auf Madrid zu schauen. Und ja, es ist so. In der 27. Etage des Hotels angekommen, zeigt sich die Stadt von allen Seiten. Bei dem Wetter auch noch von der Besten. Rundherum stehen in der Rooftop-Bar Bartische und Stühle und es dauert auch nicht lange und man kann den Blick windgeschützt genießen. Achja, wer mutig genug ist und keine Höhenangst hat, kann das auf zwei Plattformen in Beweis stellen. Auf einer Seite gibt es eine gläserne Brücke und gegenüber eine Plattform die hoch über Madrid schwebt. Gegen späten Nachmittag kommen auch die restlichen Neugierigen um einen rundum Blick über Madrid zu erhaschen und sich der Herausforderung mit den Glasböden zu stellen. Ich denke, am Abend ist hier wegen Überfüllung geschlossen. Also bestmöglich zeitnah da sein.

Puerta del Sol

Der neue Tag in Madrid beginnt direkt im Herzen der Stadt. Am Puerta del Sol. Inmitten des verkehrsberuhigen Platzes ein Treffpunkt für Einheimische und neugierige Touristen. Den Puerta del Sol findet man schnell, denn es führen mehrere große Straßen von Madrid direkt dort hin.

Wer genau auf den Boden sieht oder die Anhäufung von Touristen auffällt, bemerkt den „Kilometro Cero„, den Null-Kilometerstein. Alle Haupt-Nationalstraßen des spanischen Festlandes werden von diesem Punkt aus sternförmig in alle Himmelsrichtungen gemessen.

Ein ebenso Anziehungspunkt ist der “El Oso y el Madroño”. Ein Abbild von einem Bären und dem Erdbeerbaum. Der im Übrigen auch als Stadtwappen dient.

Las Vegas gefällig? Tío Pepe

Seit 73 Jahren leuchtet und stiehlt Tío Pepe hier die Show von“El Oso y el Madroño” und dem Kilometro Ceround erinnert etwas an Las Vegas. So sieht er hinab auf Puerta del Sol – Onkel Pepe mit seinem Hut und der Gitarre. Die Figur oben auf der Häuserfassade ist eine Legende und diente vor Jahren als Werbefigur für Sherry.

Eines der ältesten Symbole am Sonnentor und überholt damit sogar den Bären mit dem Erdbeerbaum und den Kilometer-0.

Aber nicht Jeder mag ihn. Der Bürgermeister Enrique Tierno Galván wollte ihn 1985 entfernen lassen, dabei blieb es jedoch denn die Mehrheit der Madrider wollten Tío Pepe genau hier.

Palacio Real (Königspalast)

Nun geht es weiter zum Königspalast, „Palacio Real“, ein Must-see wenn man in Madrid ist. Staatsoberhaupt König Felipe hat hier seinen Sitz. Wer Interesse hat, kann den Bau auch von innen betrachten. Aber auch von außen ist der Bau beeindruckend. Besonders beeindruckend wenn man bedenkt, das dieses Gebäude auf einem Fundament einer aus dem 9. Jahrhundert stammenden Araberburg steht.

Durch die Straßen von Madrid

Madrid lädt dazu ein, sich einfach treiben zu lassen. So flaniere ich am Königspalast vorbei, beobachte den ein oder anderen Straßenkünstler und entdecke einfach die Gassen dieser Stadt, kunstvolle Jalousien von Bars oder aufgehübschte Barbershops. Ein bisschen Tand und Trödel an der anderen Straßenecke.

Next stop – Nonnenkekse

Eigentlich stand ich gestern schon vor der Tür, aber 2 Minuten vor 18 Uhr war wohl Gebetszeit. Aber hier soll es die besten Kekse von Madrid geben und das will ich jetzt schon genauer wissen.

Allerdings geht man dafür nicht einfach in einen Laden und bestellt sich seine Kekse. Dafür gibt es ein ganz spezielles Vorgehen. Denn die Nonnen des Ordens „Las Carboneras del Corpus Christi“ leben zurückgezogen und ohne Kontakt nach außen.

So steht man dann vor der Tür von Plaza del Conde de Miranda 3 und klingelt bei den Nonnen „Monjas„. Der Türöffner erklingt und man betritt das Haus bis nach hinten in den gelben Innenhof. Weiter geht es dann nur noch in einen kleinen Vorraum. Links davon eine Preisliste der Kekse und ein etwa merkwürdiges braunes eingebautes Drehgestell.

Hat man seine Wahl seiner Kekse getroffen, bestellt man nun auf spanisch seine Sorte. Die besten, wie mir gesagt wurde, die Mandelkekse, sind leider aus. Also fiel die Wahl auf die Zitronenkekse. Eine Stimme hinter dem Holzteil nahm die Bestellung an. Das Geld wird jetzt in das Drehgestellt gelegt das in den hinteren Bereich verschwindet. Gleichzeitig raschelt es dahinter und die Türe dreht sich erneut und zum Vorschein kommt eine Plastiktüte mit den Keksen. Kurz darauf folgte auch schon das Wechselgeld und damit ist der Einkauf getätigt.

Aber jetzt erst einmal eine Kostprobe der Nonnenkekse. Hmmmmmmm…lecker, fehlt nur noch der Tee oder der Kaffee dazu.

Tapas & Wein – Kulinarisches Madrid

Tapas findet man in Madrid an jeder Ecke. Wenn man will, kann man sich nur von diesen kleinen Teilen auf seinem Trip verköstigen. Natürlich gehört auch ein Gläschen Wein dazu. Es mischen sich Einheimische und Touristen, wenn man sich nicht gerade in einem Touri-Hotspot der Märkte und Food Courts befindet.

Mercado de la Cebada

Im zentralen Ortsteil von La Latina liegt mein Lieblingsmarkt – der Mercado de la Cebada. Außen eine bunte Fassade und innen auf zwei Etagen, 80 Händler auf über 6.000 Quadratmetern. Damit ist der Markt einer der Größten in Madrid für Lebensmittel und das schon seit 1875.

Ein klassischer Foodcourt ist der Mercado de la Cebada nicht, sondern eben ein großer Markt. Pausen kann man jedoch an den zahlreichen Ständen dennoch einlegen und sich ein paar Tapas und ein Glas Wein schmecken lassen. Letzteres haben wir ausgiebig getan, denn leider wurden wir Opfer eines Taschendiebes. Auf diesen Schreck ein Glas Wein.

Street Food Markt – Saint Ildephonsus Market

Ein hipper Street Food Markt findet sich in Malasaña. So kann man nach einem ausgiebigen Stadtbummel in der beliebten Einkaufsstraße Calle de Fuencarral mit allerlei verschiedenen Speisen stärken. Über 20 Stände im Saint Ildephonsus Market bieten typische Street Food Gerichte auf mehreren Etagen an.

Ich finde, der Mercado de la Cebada hat mehr Charme als der hippe Street Food Markt Saint Ildephonsus Market. Klar, hier gibt es Essen aus aller Welt, aber ich bin doch in Madrid. Da gefällt mir ein Plausch mit dem Obststandbesitzer und eine kleine Anekdote vom Betreiber des Weinstandes etwas besser.

Taberna de Antonio Sánchez

In der Taberna de Antonio Sánchez kann man etwas Stierkampfarena-Luft schnuppern. Mir widerstrebt diese Art der Unterhaltung. Stierkampf ist in meinen Augen etwas völlig sinnloses und tierverachtend. Aber diese Tradition gibt es schon seit Jahren. Ähnlich wie das Lokal mit seiner fast 250-jährigen Geschichte. Hier gibt es guten Wein und traditionelle spanische Küche.

Das Who-is-Who des Stierkampfes traf sich im 19. Jahrhundert in dieser Lokalität. Der Sohn von Antonio Sánchez Ruiz, der Namensgeber dieser Taverne, war Antonio Sánchez Ugarte, ein Stierkämpfer aus Leidenschaft. Er erbte das Lokal und machte es zu einem Treffpunkt aus der Szene.

Kein Wunder das hier die Wände voller Portraits der Stierkämpfer sind. Etwas makaber, hängen auch Stierköpfe im Raum, die den Kampf nicht überlebt haben.

Wer in diese Welt eintauchen möchte, ein Abstecher lohnt sich dennoch.

Schokolade und Churros

Etwas Süßes zum Schluss. Morgen geht die Reise weiter. Aber ein Stopp bei San Gines steht noch auf der To Do Liste.

Das SAN GINES ist für Schokoladenliebhaber und Naschkatzen ein Muss in Madrid. Seit 1894 ist der Laden ein Anziehungspunkt für Schokojunkies, Einheimischen und Touristen. Auch Celebrities tauchen ihren Churros in die bekannte Schokoladentasse ein, wie man an den vielen Bildern im San Gines erkennen kann.

Für mich geht es schon bald weiter und ich hoffe, dir hat die Reise nach Madrid gefallen. Bist du schon mal in Madrid gewesen? Was waren deine Eindrücke der Stadt?

Solltest du demnächst in die Hauptstadt von Spanien reisen, wünsche ich dir viel Spaß beim entdecken der Stadt und hoffe der Reisebericht und die Tipps helfen dir bei deinem Citytrip.

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