Vom Naturschauspiel bis zur Rallye Dakar

Vor den Toren von Dakar liegt der Lac-Rose, auch Lac-Retba genannt, 35 km nordöstlich der Hauptstadt Dakar, nahe der Atlantikküste. Auch bekannt als letztes Etappenziel der Rallye Dakar. Interessant macht den See für die Naturwissenschaft, aber auch für den Tourismus, seine pinke Färbung. Für die Senegalesen ist der See auch für den hohen Salzgehalt interessant, denn auf einen Liter Wasser kommen rund 380 Gramm Salz. Das ist mehr, als im Toten Meer.

Die Wissenschaft hat sich mit der Färbung des Lac-Rose intensiv beschäftigt, konnten aber bislang noch nicht ganz klären, warum dieses Phänomen entsteht. Der Grud dafür könnte ein Zusammenspiel mehrere Faktoren sein, so geht man zumindest davon aus. Gepaart mit den Lichtreflexionen, einem hohen Magnesiumchloridgehalt und rot bis rosafarbene Pigmentierung (bakterielle Caratinoid), sollen dafür verantwortlich sein, das dieser See in ein rosa getaucht wird. Es ist quasi eine Symbiose und Fotosynthese zwischen Algen und Bakterien, die den Lac-Rose einfärbt.

Angekommen am Hafen von Dakar wartet schon Vieux, der Fahrer. Am Parkplatz herrscht ein emsiges Treiben. Eine große Lieferung Orangen wartet auf die Händler. Frauen sortieren die schönsten Orangen aus und Fahrer verladen die Ware auf die umgebauten Lasten-Motorräder um sie in ganz Dakar und darüber hinaus, zu verbringen.

Bahnhof von Dakar (Sombedioume), Senegal

Es geht weiter in Richtung Lac-Rose (Retba-See), dem pinken See in Senegal. Ein Zwischenstopp auf den Richtung Lompoul. Auf dem Weg dort hin geht es durch kleine Dörfer mit regen Treiben auf den Märkten.

Verkauft wird Fleisch und Gemüse, lebendige Tiere und Kleidung.

Vor einzelnen Geschäften in Senegal sieht man oft gemalene Bilder und das ist für die Menschen hier zum Teil wichtig. Denn die meisten der Senegalesen gehen hierzulande nicht zur Schule und können weder lesen noch schreiben. So wissen Sie, um welches Geschäft es sich handelt.

Markt in Senegal, Bild 1: Habanero Bild 2: Friseur Bild 3: Obststand

Ein Traum in pink oder eben nicht – Lac-Rose (Retba-See)

Der nächste Halt ist Lac-Rose, auch Retba-See genannt. Ein Salzsee der einen noch höheren Salzgehalt aufweist als das Tote Meer. Der Lac-Rose ist für die Bevölkerung in Senegal mitunter eine wichtige Einnahmequelle. Hier wird von Männern und Frauen Salz aus dem Retba-See abgeschöpft und verkauft. Eine harte körperliche Arbeit.

Eine weitere Besonderheit vom Lac-Rose, das dieser See bei bestimmten Verhältnissen pink eingefärbt ist. Und noch eine Berühmtheit erlangt der See, als damalige Zieletappe der Rallye Dakar.

Mit den Booten geht es für die Menschen hinaus auf den See. Ohne Schutz wird mit den Körben das Sals aus dem Lac-Rose geschöpft. Eine Belastung für Mensch und Haut. Um sich vor der Austrocknung durch den hohen Salzgehalt zu schützen, tragen die Männer und Frauen Shea Butter auf.

Nun ja, die Natur ist wie die Natur ist, oft unberechenbar. So erscheint der See vor mir als ein normal aussehender See, ohne Verfärbung, kein bisschen pink. Die Erklärung der Senegalesen vor Ort ist, dass sowohl der Wasserstand, wie auch die Sonneneinstrahlung dafür veranwortlich wäre ob nun der Lac-Rose sich verfärbt. Die beste Chance auf einen pinken See ist in der Trockenzeit von November bis Juni zu sein. Wohl Pech gehabt, heute stimmen die Verhältnisse eben nicht.

Benzingeruch und ein Hauch von Rallye Dakar liegt in der Luft

Das Flirren und die Ruhe wird unterbrochen durch laute Motorrengeräusche. Eigentlich wollte ich gerade die Kunst an den Häusern fotografieren. Als ich mich umdrehe, folgt den Motorradfahrern eine Wolke aus Wüstensand. Sie halten auf dem Hügel vor dem Lac-Rose. Aus dem Nichts folgt ein fliegender Händler, der seine Gelegenheit sieht, etwas an den Mann zu bringen.

Ein Hauch von Rallye Dakar liegt jetzt in der Luft und ein klein wenig Gänsehaut, wenn man bedenkt, das hier eines der bedeutesten Rennen geendet hat.

Ziel Etappe Rallye Dakar

Bis zum Jahr 2007 war die Rallye Dakar, eine Langstrecken Wüstenrallye, die bedeutendste der Welt und endete auf dem afrikanischen Kontinent.

2008 überschatteten Terrordrohungen die Rallye Dakar und sie wurde abgesagt. Im darauffolgenden Jahr, bis 2019, fand die Austragung in Südamerika statt. Seit 2020 findet die Rallye in Saudi-Arabien statt.

Lisboa-dakar2006 total.svg

Wüstensand und Nord Atlantischer Ozean

Nur ein wenige Kilometer entfernt vom Lac-Rose liegt ein Restaurant und Hotel. Hier gibt es erste einmal eine kleine Getränkepause und die Chance, sich in den Bikini zu werfen.

Nach der kleinen Pause geht es weiter auf ein die Spuren der Rallye Dakar. Mit einem alten Geländewagen geht es vorbei an Kamelen und rein in den Wüstensand.

Auf einem erhöhten Punkt endet der Blick am Wüstenrand auf den Nord Atlantischen Ozean. Auch hier gibt es ein paar fliegende Händler, die versuchen ihre Waren an den Mann oder an die Frau zu bringen.

Der Fahrer hält immer wieder an. Sein Beifahrer füllt bei jedem Stopp das Kühlwasser ein und die Fahrt geht weiter. Der Kanister mit dem Benzin befindet sich im direkten Blickfeld zwischen Fahrer und Beifahrer. Ehrlich gesagt, habe ich gar nicht geschaut, ob es eine funktionierende Tanknadel gibt. Aber so funktioniert es ja durchaus auch so.

Vom Ausblick geht es direkt an den Atlantik, mit dem Auto durch den Sand den Strand entlang.

Es wird Zeit das kühle nass zu genießen. Der Genuss ist kurz, denn mit Karacho geht es hinein ins Meer und genauso schnell wieder raus. Es ist arschkalt. Für die Senegalesen scheine ich verrückt zu sein. Viel zu kalt zum baden, aber es war dennoch toll.

Am Strand und über die Wüstenwege geht es zurück zum Ausgangspunkt. Der Fahrer dreht noch ein paar extra Runden durch den Wüstensand, als er merkt wieviel Spaß mir das macht. Am liebsten würde ich noch ein paar Runden drehen oder sogar noch etwas selbst durch die Wüste düsen.

Wüstensturm – statt Lomboul nach Saint-Louis

Eigentlich sollte es heute nach Lompoul gehen. Auf der Strecke dort hin wird der Wind immer heftiger. Sand wirbelt durch die Dörfer und Straßen. Kein optimaler Ausgangspunkt für eine Wüstenübernachtung. Der Wind wird stärker und stärker und der Sand auf der Straße immer mehr. Kurzfristig wird die Route geändert, denn so macht es keine Freude – es geht heute noch Saint-Louis, zum eigentlich übernächsten Punkt auf der Route.

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