Vom Geigelstein bis zum Großglockner 

Mit seinen 1.808 Metern über den Meeresspiegel, ist der Geigelstein der zweithöchste Gipfel der Chiemgauer Alpen in Bayern. Idyllisch und als Blumenberg bekannt, liegt er in einem Naturschutzgebiet im Chiemgau.

Eine wunderbare Wanderung zum Geigelstein, hinab über die Roß Alm, bietet diese leichte, aber für die Kondition anspruchsvoll, einen tollen Rundweg.

Der Geigelstein wird im Norden durch die Dalsensenke von der Kampenwand getrennt und befindet sich zwischen dem Tal der Prien im Westen und der Tiroler Ache im Osten. Der österreichische Kaiserwinkel zieht die südliche Grenze. Bei klarer Sicht reicht der Panoramablick zu den bekannten Gipfeln. Vom Großglockner, dem Kaisergebirge, den Berchtesgadener Alpen, Karwendel und dem Chiemsee, kann man seine Blicken schweifen lassen.

Naturschutzgebiet Geigelstein

Zum Glück ist der Geigelstein seit 1991 ein Naturschutzgebiet und durch seine abwechslungsreiche Flora und Fauna bekannt.

Eine angedachte Skischaukeln und Bergbahnen wurden 1975 durch eine Bürgerinitiative verhindert und damit die Artenvielfalt gerettet werden.

Naturfreunde kommen im Naturschutzgebiet vom Geigelstein voll und ganz auf ihre Kosten, denn mit 720 Farn- und Blütenarten zählt diese Gegend als ganz besonders zahlreich. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass der Geigelstein durch diesen Artenreichtum auch der „Blumenberg“ genannt wird

Aufstieg auf den Geigelstein

Am Parkplatz Geigelstein in Ettenhausen beginnt die Wanderung. Der Weg führt direkt auf der Forststraße immer nach oben. Ein breiter schattiger Weg, gesäumt mit allerlei verschiedenen Farnen und Wasser, während man ab und den alten Sessellift zwischen dem zugewachsenem grün erahnen kann.

Immer weiter geht es hinauf, nur noch bergauf, bis links vom Forstweg ein Gasthaus auftaucht und kurz danach das Weidegitter den Übergang zur nächsten Etappe abgrenzt.

Ab hier beginnt das Wuhrstein Almgebiet das sich in großen Serpentinen hinaufschlängelt. Am Ende bietet die Wirts Alm auf 1.421 m noch einmal eine kurze Verschnaufpause.

Frisch gestärkt geht es an der Wirts Alm vorbei, den Steig hinauf, bevor man rechts Richtung Geigelstein einbiegt.

Ab hier sollte es nicht mehr weit auf den Geigelstein Gipfel sein. Aber sehen lässt er sich dennoch die ganze Zeit nicht. Hingegen geht es vorbei am Almvieh geradewegs nach oben. Bis zum Einstieg in den Latschen bewachsenen Abschnitt – die Endetappe zum Gipfel.

Immer wieder geht es durch das dichte grüne serpentinengewunden nach oben in Richtung Gipfel. Das Ziel ist nur spürbar, aber nicht sichtbar.

Auf den letzten Metern kommen Menschen entgegen, die vom Gipfel absteigen, mit den Worten grüßen „Nicht mehr weit“, „Bald geschafft“, „Nur noch 5 Minuten“.

Geigelstein Gipfel

Nach über 3 Stunden ist er endlich da. Erst kurz vor dem Ziel gibt der Geigelstein seinen Gipfel frei und es sind noch wenige Meter bis zum Gipfelkreuz.

Der Aufstieg ist geschafft, das Zeil erreicht. Endlich! Der Ausblick belohnt mit einem gewaltigen Rundblick vom Gipfel und die Gipfelrast ein Genuss.

Jetzt hat man sich seine mitgebrachte Brotzeit und den Gipfelschnaps verdient. Nach der Stärkung kann man sich noch in das Gipfelbuch eintragen, bevor es wieder über die Roß Alm abwärts geht.

Abstieg vom Geigelstein

Wer auf den Rundweg verzichtet, steigt den selben Weg durch die Latschenkiefer wieder hinab und kann auf der Priener Hütte noch einkehren. Bei der Abzweigung bis kurz nach der Oberkaseralm geht es links und in kurzen 10 Minuten, an der Bergwacht vorbei, zur Priener Hütte. Nach einer Stärkung geht es den selben Weg zurück zur Abzweigung und in den Abstieg. Etwas einfacher geht es direkt von der Priener Hütten den Fahrweg Richtung Sachrang entlang und folgt später Richtung Schreckalm.

Murmeltier und Gleitschirmflieger

Während ein Gleitschirmflieger die Thermik nutzt und seine Kreise am Geigelstein zieht, hört man ein aufgeregtes Murmeltier fiepen und schimpfen und macht klar, hier ist eine Gefahr in der Luft, alle sollen verschwinden.

Roß Alm

Die Roß Alm liegt auf 1.683 Hm zwischen dem Geigelstein und Weitlahnerkopf.

Wer den Rundweg eingeschlagen hat, sollte hier auf alle Fälle einmal Halt machen. Hier gibt es selbstgemachten Kuchen und ein Kracherl aus Latschenkiefer (ein Limo mit Latschenkiefern) und eine richtige Almhütten Atmosphäre wie sie sein soll. Bodenständig, ehrlich und fast a bisserl wie früher.

Die Roß Alm liegt traumhaft im Naturschutzgebiet vom Geigelstein und bewirtschaftet von Anfang Juni bis Ende September. Wer jetzt Pferde vermutet liegt falsch, aber der Kuhstall liegt direkt dahinter und die Kühe draußen auf den Almwiesen.

Im übrigen, die Roß Alm ist eine der höchsten Almen in ganz Deutschland.

Rundweg Geigelstein

Wer den Rundweg für seine Wanderung auf den Geigelstein gewählt hat, wird mit einer tollen Einkehr in die Roß Alm verwöhnt. Nur eine kurze Wanderung ist es hinunter zur Roß Alm.

Nach dem kurzen Einkehrschwung zur Ross Alm gehts auch gleich direkt quer über die Almwiesen in Richtung bewachsenem Latschen Weg. Von dort zweigt ein Steig zum Weitlahnerkopf ab und geradewegs nach unten. Nach dem Steig landet man direkt an einer kleinen Hütten (derzeit mit Selbstbedienung) und der Haidenholz Alm. Ab dann führt ein Forstweg direkt nach Ettenhausen und  zum Parkplatz.

Verdurtsten und verhungern braucht man auf der Rundtour jedenfalls nicht.

Auch wenn nicht alle Almen und Hütten offen hatten, haben sich einige beholfen und Getränke wie Bier, Limo und Wasser zur Selbstbedienung auf der Terrasse gegen kleines Geld zur Verfügung gestellt. Kuchen und Kaffee gibt´s im übrigen auch. Ein Platzerl findet sich auf der Wiese oder auf einem kleinem Bankerl ganz in der Nähe.

Geigelstein Rundwanderung

  • Höhenmeter im Auf- und Abstieg ca. 1100hm
  • Gehzeit/Dauer: Aufstieg ca. 3:30h, Abstieg ca. 2:30h
  • Kilometer gesamt 14 km
  • Lange, mittelschwere Tour die eine gute bis sehr gute Kondition voraussetzt
  • Leichter Steig (ca. 60%) und Forstweg (ca. 40%)
  • für Hunde geeignet; jedoch ab Weidefläche an der Leine zu führen

Einkehrmöglichkeiten

Bis zum Geigelstein und auf der Rundtour, gibt es jede Menge Einkehrmöglichkeiten. Leider haben Coronabedingt nicht alle Almen und Hütten offen. Gerade die Kleinen, die die Auflagen nicht erfüllen können, haben entweder geschlossen oder behelfen sich mit beispielsweise einem Getränketräger auf der Terasse mit Selbstbedienung. Daher sollte man genug Flüssigkeit und eine kleine Brotzeit dabei haben, wenn man im Falle nicht einkehren kann.

Offen hatte auf der Tour zumindest die:

  • Priener Hütte (der Geigelstein ist im Winter auch als Skitour geeignet. Von der Priener Hütte (1410 hm) kann man mit dem Schlitten abfahren. Die Priener Hütte bietet auch Übernachtungen im Mehrbettzimmern und Lagerplätzen an und ist ganzjährig geöffnet (von Juli bis Oktober täglich, November bis einschließlich Juni; Montag und Dienstag Ruhetag (außer in den bayerischen Schulferien). Die Priener Hütte überzeugt nicht nur mit dem Ausblick, sondern auch mit dem einmal wöchentlich frisch gebackenem Holzofenbrot.
  • Roß Alm
  • Wuhrsteinalm (derzeit geschlossen) Eine gemütliche Terrasse für den Blick in die Berge.

Auf dem Rundweg vom Geigelstein, nach dem Abstieg über den Steig, gibt es zur Selbstbedienung Getränke von der Terrasse und Kuchen rübergereicht, den man Corona bedingt derzeit auf der Wiese oder auf einem kleinem Bankerl genießen kann.

  • Schreckalm
 
Wenn man die Berge liebt, akzeptiert man auch, dass sie die Bedingungen stellen.

 

Jean-Christophe Lafaille

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